Die geplante Tesla-Fabrik kommt nach Ansicht von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) auch wegen der Öko-Energien nach Brandenburg. "Wir haben den Rohstoff der Zukunft, wir haben erneuerbare Energien in Brandenburg", sagte Woidke. Das sei im Gespräch mit Tesla-Chef Elon Musk ein entscheidender Vorzug gewesen. "Wir verbinden hier Klimaschutz mit Wirtschaftsstärke und das muss das Signal sein in die ganze Welt." Bei elektrischer Leistung aus Öko-Energien pro Einwohner sei Brandenburg bundesweit vorn. Als weitere Vorzüge nannte Woidke die Metropolregion mit Berlin, eine hohe Dichte an Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen - und: "Wir haben Platz."
Brandenburg hat nach Angaben des Regierungschefs seit fünf bis sechs Monaten mit Tesla verhandelt. "Wir haben verschiedene Standorte angeboten, und die Standortauswahl hat dann Tesla getroffen", sagte Woidke. Die Ansiedlung "bedeutet eine der größten Investitionen in der Geschichte unseres Landes". In der Fabrik seien Elektromobilität und die Speicherung von Energie geplant.
"Wir sind bei 95 Prozent der Fragen durch, aber es werden auch noch weitere Fragen geklärt werden müssen", sagte der Regierungschef. Tesla seien Zusagen für übliche Subventionen im Rahmen des EU-Beihilferechts gemacht worden. Auf die Frage, ob noch ein Risiko bestehe, sagte er mit Blick auf Musk: "Ich habe ihn als sehr verlässlichen Menschen kennengelernt."
"Während von der deutschen Autoindustrie vornehmlich Meldungen zu Sparprogrammen und Kürzungen zu hören sind, verkündigt Musk massive Investitionen in Deutschland. Der weiße Ritter der E-Mobilität betritt sozusagen den Kampfplatz der heimischen OEM, um sich ihnen vor dem eigenen Burgtor zum Duell zu stellen. Diese Furchtlosigkeit verdient Hochachtung, auch wenn ich mich frage, wo das Geld für Factory, Ingenieurs- und Designzentrum herkommt", sagt Dr. Jan Burgard, geschäftsführender Partner bei Berylls Strategy Advisors. "Letztlich trifft Tesla eine Entscheidung, die die Konkurrenz erst einmal verunsichert, die aber vor allem die Transformation der Autobranche beschleunigen wird. Die E-Mobilität in Deutschland und Europa bekommt mit der Gigafactory jedenfalls einen enormen Zusatzschub."
Die Fabrik soll nach Angaben aus Regierungskreisen in Grünheide (Kreis Oder-Spree) auf eine ausgewiesene Industriefläche kommen, dort soll BMW schon einmal den Plan gehabt haben zu bauen. (dpa-AFX/gem)
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