Wolfsburg/Washington. Die Szene am Stammwerk des VW-Konzerns ist am Dienstagmorgen passend: Nebel erschwert die Sicht auf die Zentrale des Autobauers. Davor, auf dem Mittellandkanal, liegt ein Schiff namens «Tsunami». Nach den neuen Vorwürfen aus den USA ist die Lage bei Volkswagen seit Dienstag tatsächlich wieder nebulös - ob ein Tsunami droht, ist offen. Aus der US-Umweltschutzbehörde EPA schwappen neue, schwere Vorwürfe heran. Nach einer kurzen Ruhepause, die Ende Oktober mit der Vorlage der ersten roten Quartalszahlen seit 21 Jahren begonnen hatte, steckt VW nun schon wieder in Erklärungsnot.
Noch stehen viele Fragezeichen hinter den jüngsten Anschuldigungen der EPA. Noch sind die Folgen für den krisengeschüttelten Autobauer lediglich mögliche Folgen. Doch der neue Vorwurf wiegt schwer, die EPA unterfüttert ihn konkret mit Indizien - und VW hält bisher nur drei Sätze dagegen. Dabei steht viel auf dem Spiel. Denn die neue Anschuldigung zielt gleich mehrfach auf bisherige Konstanten in der Volkswagen-Verteidigungsstrategie.