München. Die Tage werden kürzer, und so mancher Autofahrer wünscht sich im Herbst und Winter mehr Licht auf der Straße. Tatsächlich ist das Unfallrisiko nachts 80 Prozent höher als tagsüber, so der Deutsche Verkehrssicherheitsrat. Als leuchtende Alternative zur günstigen Halogenlampe bietet die Autoindustrie Xenon-, LED- und Laserlicht an. Jetzt haben Fraunhofer-Institute und deutsche Unternehmen zusammen ein neues Autolicht entwickelt, das deutlich mehr Sicherheit bringen soll.
Der beste heute verfügbare LED-Scheinwerfer enthält 84 LED-Lichter. Der neue enthält 3072 LED-Lichtpunkte, von denen jeder einzeln automatisch angesteuert, aus- und eingeschaltet wird. So kann künftig mit Fernlicht die gesamte Straße voll ausgeleuchtet werden, selbst wenn ein Auto direkt vorausfährt und ein Auto entgegenkommt. Niemand wird mehr geblendet. Denn die neue, "intelligente" LED-Technik nimmt die Rückspiegel des vorausfahrenden Autos und die Köpfe der entgegenkommenden Autoinsassen vom Lichtstrahl aus.
Die Entwicklung des neuen Scheinwerfers wurde vom Bundesforschungsministerium gefördert. Die Projektpartner – die Fraunhofer-Gesellschaft, die Chip- und Lampenhersteller Infineon, Osram und Hella und der Autobauer Daimler – sprachen bei der Vorstellung am Donnerstagabend in München von einer "Revolution" – Osram-Technikvorstand Stefan Kampmann verglich sie mit dem Übergang von der Videokassette zur DVD.