Neue Vorwürfe gegen Opel

Rüsselsheim/Hamburg. Opel hat neue Vorwürfe gegen die Abgasreinigung im Zafira zurückgewiesen. Wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" berichtet, hat der Hacker Felix Domke die Software der Motorsteuerung näher untersucht. Seine Analyse deutet auf ähnliche Abschaltfunktionen hin wie bei Volkswagen. Domke zufolge verwendet Opel eine Kombination aus Motordrehzahl und der Menge des eingespritzten Dieselkraftstoffs, um sicherzugehen, dass das Auto die Abgasuntersuchung auf demPRüfstand besteht.

Opel setzt nach Domkes Befund auf eine Kombination aus Motordrehzahl und der Menge des eingespritzten Diesels, um sicherzustellen, dass der Wagen Abgasuntersuchungen auf dem Prüfstand besteht.

Der Hersteller bestreitet die Vorwürfe. Es werde keine Software eingesetzt, die erkennen könne, ob das Auto auf einem Prüfstand stehe oder nicht. Opel verweist auf Untersuchungen in Deutschland, Frankreich und England. Die Nachmessungen des Kraftfahrt-Bundesamtes haben bisher nur bei Fahrzeugen aus dem VW-Konzern die bekannte Abschalteinrichtung entdeckt. Allerdings war dabei ein Zafira Diesel mit erhöhten und bisher nicht erklärbaren Abgaswerten aufgefallen. Auch nach einem Gespräch mit Opel-Vertretern blieben Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) Zweifel. Er verlangte deshalb Unterlagen über die Abgasreinigung, die Opel wie verlangt geliefert hat und die nun von Verkehrsministerium ausgewertet werden.

Zu den neuen Vorwürfen äußerte sich Opel nicht im Detail. Nach Ansicht des Herstellers gehen sie auf eine falsche Interpretation der Daten zurück. Man werde alle Fragen der Behörden beantworten.

Das Landgericht Darmstadt hat den von der Deutschen Umwelthilfe eingereichten Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung gegen Opel angenommen. Dabei geht es um Werbeversprechen wie "vorbildliche Abgasreinigung mit niedrigstem Stickoxid-Ausstoß" und "Abgasbestwerte auf Benziner-Niveau" für das Modell Zafira Tourer 1.6 CDTI, die von der Umweltschutzorganisation als Verbrauchertäuschung angesehen werden. Die mündliche Verhandlung soll am 10. Juni stattfinden; ein Antrag von Opel auf Verschiebung des Termins wurde vom Gericht zurückgewiesen. (dpa/swi)