Die Brennstoffzelle, sie ist wieder im Gespräch. Überall dort, wo es entweder auf kurze Ladezeiten ankommt, oder wo hohe Nutzlastanforderungen den Einsatz schwerer Batterien verbieten, setzen die Entwickler wieder auf die Wasserstofftechnologie. Hyundai hat schon ernst gemacht und die ersten Transporter auf den Straßen – Mercedes, Volvo und viele andere wollen nachziehen.
Dass die Technologie, dem vermeintlichen Siegeszug der konventionellen E-Mobile zum Trotz, überhaupt noch im Rennen ist, hat einen einfachen Grund, sagt Jürgen Guldner. Er verantwortet die Entwicklung bei BMW.
"Ganz unabhängig von den Außentemperaturen verbindet der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb das Beste aus beiden Welten: Die lokal emissionsfreie Mobilität eines elektrischen Fahrzeugs und die uneingeschränkte Alltagstauglichkeit einschließlich kurzer Tankstopps, wie sie von Modellen mit Verbrennungsmotor bekannt ist."
Während selbst die besten Batterie-Autos zum Volltanken mindestens eine halbe Stunde an den Stecker müssen, sind Wasserstoff-Tanks nach wenigen Minuten wieder voll. Und während bei Tesla und Co. die Reichweite mit den Temperaturen sinkt, fährt ein Auto mit Brennstoffzelle immer gleich weit. Wasserstoff als Energieträger bietet zudem zumindest in der Theorie einen weiteren Vorteil: man kann ihn im großen Stil besser speichern als Strom.
In der Praxis gibt es bei uns weder eine nennenswerte Infrastruktur für das Gas, noch gibt es genügend Produktionskapazitäten. Erst recht nicht mit nachhaltigen Verfahren und grünem Strom, bremst Automobilwirtschaftler Ferdinand Dudenhöffer aus Duisburg die Euphorie.