Mit dem Auto ist es ein bisschen wie mit der Schallplatte und der analogen Kamera: Je greifbarer die Zukunft wird, desto fester klammern sich manche an die Vergangenheit. So, wie Vinyl bei Musikliebhabern heute wieder hoch im Kurs steht und Hobbyfotografen wieder Filme statt Speicherkarten einlegen, erfreuen sich auch Young- und Oldtimer wachsender Beliebtheit. Aber nicht immer muss für nostalgische Gefühle gleich ein Oldtimer her.
Zwar haben alte Autos allemal ihren Charme, sagt Hans-Georg Marmit von der Sachverständigenvereinigung KÜS. Und wenn sie tatsächlich als Oldtimer zugelassen sind, spart man womöglich bei Kfz-Steuer und Versicherung und kommt auch um Fahrverbote für gewisse Schadstoffklassen herum. Doch handelt man sich für die Alltagsnutzung zugleich ein paar handfeste Nachteile ein.
"Nicht nur die Komfortausstattung ist zumeist sehr viel dürftiger als bei modernen Autos, sondern vor allem bei der Sicherheit muss man dramatische Abstriche machen", sagt Marmit. Airbags sind bei Oldtimern noch eine absolute Seltenheit und elektronische Assistenzsysteme völlige Fehlanzeige. Vom erhöhten Wartungsaufwand und häufigeren Reparaturen ganz zu schweigen. "Tagein tagaus einfach einsteigen und losfahren– das klappt nur bei den wenigsten Oldtimern", sagt Marmit.