Nachrüstungskit senkt Stickstoff-Ausstoß

Der auf Abgas-Technik spezialisierte Zulieferer Twintec könnte von möglichen Fahrverboten und der Einführung einer blauen Plakette für Dieselfahrzeuge profitieren. Das Unternehmen hat ein Nachrüstungskit entwickelt, mit dem Fahrzeuge, die bisher die Abgasnorm Euro 5 erfüllt haben, die für die Euro-6-Norm gültigen Grenzwerte deutlich unterschreiten.

In einem einem Test der "Auto, Motor und Sport" (Ausgabe 13/2017) hat ein damit ausgerüsteter VW Passat 1.6 TDI im normalen Straßenbetrieb auf einer Strecke von 100 Kilometer rund 49 Milligramm Stickoxide (NOx) pro Kilometer ausgestoßen. Der gesetzlich festgelegte Grenzwert der Euro-6-Norm liegt bei 80 mg/km. Ein nicht nachgerüstetes Vergleichsmodell stieß auf der gleichen Strecke 431 Milligramm pro Kilometer aus.

Der Zeitschrift "Auto Bild" (Ausgabe 22/2017) zufolge will Twintec die Nachrüstlösung für alle Volumenmodelle anbieten. Der Zeitpunkt der Markteinführung hängt dabei vom Gesetzgeber ab. Sobald die Regeln für die Nachrüstkits feststehen, kann Twintec sie anbieten.

Die Umrüstung ist dann in vielen Werkstätten möglich. Der Preis allein für die Teile soll bei etwa 1500 Euro liegen, hinzu kämen noch die Kosten für den Einbau. Die Umrüstung von Dieselmodellen der EU-Normen 3 und 5 sei ebenfalls möglich. Ob das finanziell sinnvoll ist, hängt jedoch vom Einzelfall ab.

In verschiedenen Städten drohen Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge. Die Politik reagiert damit auf die weiterhin hohe Schadstoffkonzentration in der Luft, die von Bürgerinitiativen und Umweltverbänden kritisiert wird. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) lehnt Fahrverbote ab. (dpa/swi)

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