Der Sachverständige in der Abgas-Prüfkommission von Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), Georg Wachtmeister, hat die Methoden bei den Nachtests verschiedener Autobauer kritisiert. Die Verfahren, mit denen das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) bei 53 Modellen Auffälligkeiten bei Abgaswerten überprüfen wollte, seien zu eng auf das Manipulationssystem von Volkswagen ausgerichtet gewesen, erläuterte der Professor für Verbrennungsmotoren am Donnerstag im Abgas-Untersuchungsausschuss des Bundestags. "Was mich geärgert hat: Man hätte etwas weiter denken können, man war ja nicht so in Richtung Abschalteinrichtungen gepolt", sagte er.
Volkswagen hatte in Diesel-Fahrzeugen eine spezielle Software zur Motorsteuerung und Abgasregelung eingesetzt. Diese erkennt Testläufe auf dem Prüfstand und reduziert dabei den Ausstoß etwa von Stickoxiden – während der Wagen anschließend auf der Straße deutlich mehr Schadstoffe emittiert. Viele Hersteller setzen aber auch so genannte Abschaltvorrichtungen ein. Im Gegensatz zu Manipulationen von Prüfstandsmessungen werden diese im normalen Betrieb aktiviert, wobei die Abgasanlage zum Beispiel nur innerhalb gewisser Temperaturbereiche vollständig hochgefahren wird.