Brüssel/Berlin. Nach der Zustimmung der EU-Kommission zu einem geänderten Modell der Pkw-Maut formiert sich Widerstand bei deutschen Nachbarstaaten. Die niederländische Verkehrsministerin Melanie Schultz van Haegen kündigte an, ihr Land werde gegen die Maut-Einführung vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH)klagen.
Auch Österreich kritisierte den Kompromiss umgehend. Verkehrsminister Jörg Leichtfried kommentierte, die Diskriminierung von Fahrern aus dem Ausland sei aus seiner Sicht nun zwar ein bisschen besser verschleiert, aber immer noch da. Die Opposition im Bundestag attackierte die Pläne ebenfalls erneut scharf.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU)verteidigte die Maut dennoch als fair und gerecht. Und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)begrüßte den Kompromiss mit der EU-Kommission. Die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer sagte am Freitag in Berlin, es sei gut, dass Brüssel zu der Einschätzung gekommen sei, dass die Abgabe mit den geplanten Änderungen europarechtskonform sei.