Knapp zwei Jahre nach der mehrheitlichen Übernahme des Roboterherstellers Kuka durch chinesische Investoren wird nach Unternehmensangaben die Firmenspitze möglicherweise neu besetzt. Aufsichtsratschef Andy Gu und Kuka-Vorstandschef Till Reuter "führen Gespräche über die vorzeitige Beendigung der Vorstandstätigkeit", wie das börsennotierte Unternehmen in der Nacht zum Samstag mitteilte.
Nähere Angaben wurden nicht gemacht. Der Aufsichtsrat habe darüber noch nicht beraten und beschlossen, hieß es in einer Pflichtmitteilung über "mögliche Veränderungen im Vorstand" lediglich. Reuter ist seit 2009 Vorstandschef der Kuka AG. Sein Vertrag wurde im Frühjahr 2017 bis Ende März 2022 verlängert.
Aus Unternehmenskreisen verlautete am Samstag, die Chinesen wollten die Integration der Unternehmen vorantreiben und die Kontrolle auch auf das operative Geschäft von Kuka ausweiten. Die Eigentümer wollten ihre Vorstellungen durchsetzen und stärker die Führung übernehmen.
Im Bundeswirtschaftsministerium hieß es am Sonntag zu der jüngsten Entwicklung: "Zu Personalspekulationen äußern wir uns nicht." Bei der IG Metall war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.