Über ihre traditionellen Wertschöpfungsketten können Autohersteller in Zukunft immer weniger die Investitionen in neue Technologien finanzieren. Das legt der "2019 Digital Auto Report" von "Strategy&", der Strategieberatung von PwC, nahe.
Frisches Geld für elektrische Antriebe und insbesondere autonomes Fahren lassen Stücklistenkosten in der Produktion bis 2030 zwischen 20 Prozent und 40 Prozent steigen, so die Berater.
Hinzu komme, dass die absoluten Fahrzeugzahlen insbesondere in Europa durch den Wandel weg vom privaten Pkw hin zu Sharing-Modellen perspektivisch sinken werden: "Während 2018 in Europa noch 263 Millionen Fahrzeuge unterwegs waren, wird ihre Zahl (....) bis 2030 bereits auf 258 Millionen sinken (-2%). Im gleichen Zeitraum nimmt der Fahrzeugbestand in den USA um 7 Prozent zu, gefördert durch die langsamere Markteinführung von Shared Mobility-Angeboten außerhalb amerikanischer Innenstädte. In China steigt die Pkw-Anzahl mit dem im Vergleich zu Europa wachsenden Statusbewusstsein der aufstrebenden Mittelschicht um 87 Prozent", heißt es dort.
Die Studie weist auf neue Einnahmequellen durch alternative Mobilitätsangebote hin. Deren Marktvolumen wird, so die Berater, bis 2030 in Europa, den USA und China auf 1,2 Billionen Dollar anwachsen, wobei auf den europäischen Markt 393 Milliarden Dollar entfallen. "In Europa werden Personen 2030 im Schnitt 17 Prozent ihrer Fahrstrecken in gemeinsam genutzten Autos zurücklegen - in USA sind es 14 Prozent in China sogar 24 Prozent", so die Prognose von "Strategy&".
"Im Moment sind die wenigsten MaaS-Angebote preislich konkurrenzfähig zum privaten Pkw und gleichzeitig für den Anbieter auch profitabel", gibt Jonas Seyfferth, Studienautor und Director bei Strategy& Deutschland zu. "Wir gehen davon aus, dass der Markt unter wenigen globalen Playern aufgeteilt wird, während sich auf lokaler Ebene zahlreiche Möglichkeiten für Unternehmen mit spezialisierten Angeboten bieten werden", so Seyfferth.