Schönheide. Die Belegschaft des sächsischen VW-Teileherstellers ES Automobilguss hat Angst um ihre Jobs. Das Unternehmen gebe nur wenig Informationen preis, die rund 350 Beschäftigten und ihre Familien seien entsprechend beunruhigt, hieß es in Kreisen der Belegschaft. Am Dienstag soll eine Betriebsversammlung stattfinden. Die Vertreter der Arbeitnehmer hoffen auf die Zahlreichen Fragen zur Zukunft des Zulieferers. ES Automobilguss ist auf Gussgetriebeteile für Getriebe spezialisiert und blockiert derzeit mit einem Lieferstopp die Produktion mehrere VW-Modelle. Der Grund für den Streit soll ein gescheitertes Projekt eines Schwesterunternehmens von ES Automobilguss sein.
Aufgrund des Streit können momentan knapp 28.000 VW-Mitarbeiter nicht so arbeiten wie normal. In Emden hat VW bereits Kurzarbeit beantragt, für mehrere andere Werke wird das geprüft. Das Unternehmen sieht sich von VW zu dem Lieferstopp gezwungen, VW habe zuvor gegen Verträge verstoßen. Das Zurückhalten der Teile sei zwingend notwendig, "um unsere eigenen Mitarbeiter in Niedersachsen und Sachsen zu schützen und letztlich den Fortbestand des Unternehmens zu sichern", schreibt ES Guss.
Die Folgen für das Unternehmen könnten jedoch erheblich sein. ES Guss hat bereits jetzt einen enormen Reputationsverlust erlitten. Was das für die Mitarbeiter und deren Arbeitsplätze bedeutet, ist noch nicht absehbar. (dpa/swi)