Beschäftigte der Automobilindustrie in Sachsen, Berlin und Brandenburg schauen dem Wandel zur E-Mobilität mit mehr Zuversicht entgegen. Das geht aus einer am Dienstag in Berlin vorgestellten Studie der Otto-Brenner-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft IG Metall hervor. Dafür wurden 72 Experten aus 23 Betrieben mit rund 33.600 Beschäftigten zu Zukunftsrisiken und der Stimmung in der Belegschaft im Zeitraum von Oktober 2018 bis Mai 2019 gefragt. Demnach herrschte anfangs eher eine pessimistische Stimmung unter den Mitarbeitern mit Blick auf die Elektromobilität, zum Ende des Untersuchungszeitraums gaben sie sich laut Studie jedoch positiver.
Bei den Autobauern gingen rund 70 Prozent der Befragten davon aus, dass die Beschäftigung in den Betrieben bis 2022 gleich bleibt. Bei den Zulieferern stimmten dieser Aussage nur gut 30 Prozent zu. Einen Grund sieht die Studie auch in den Investitionen, die Volkswagen in Zwickau oder Porsche in Leipzig tätigen, um den Wechsel zur E-Mobilität zu meistern. Hingegen fehle es in vielen kleinen Zuliefer-Betrieben an Personalplanung und an Qualifizierungsangeboten für die Beschäftigten. "Wir brauchen die komplette Wertschöpfungskette Automobil auch im Zeitalter der Elektromobilität weiterhin in Deutschland", so der IG-Metall-Bezirksleiter für Berlin, Brandenburg und Sachsen, Olivier Höbel.
Die Automobilindustrie gehört zu den Zugpferden in Ostdeutschland. In Sachsen arbeiten rund 95.000 Menschen in der Automobilindustrie, in der Region Berlin-Brandenburg sind es rund 22.000 Menschen. (dpa/swi)
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