BDI-Chef Dieter Kempf hat die amerikanischen Drohungen im Handelsstreit scharf kritisiert und ein Scheitern der Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump vorhergesagt.
"Das Wachstum in den USA ist deutlich zurückgegangen", sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie der Deutschen Presseagentur in Brüssel. "Die Grundaussage der Trump-Regierung, 'Trade wars are easy to win', hat sich als falsch herausgestellt."
Trump hatte unter anderem der europäischen Autoindustrie immer wieder mit Strafzöllen gedroht. In der Nacht zum Freitag lief die jüngste Frist aus; zunächst ohne dass sich die US-Regierung dazu äußerte.
"Man kann schon bluffen, aber man muss ein verdammt gutes Gedächtnis haben, und es muss einem immer ein neuer Trick einfallen", sagte Kempf: "Ich finde, das ist unangemessen für internationalen Handel. Dafür steht zu viel auf dem Spiel."
Die deutsche Wirtschaft poche auf eine Rückkehr zu einem Welthandel mit anerkannten Regeln.
"Die USA arbeiten momentan mit Zuckerbrot und Peitsche, nach dem Motto: 'Hier liegt die Smith & Wesson auf dem Tisch, und dann verhandeln wir mal'", monierte Kempf.Smith & Wesson ist ein amerikanischer Hersteller von Revolvern. "Das läuft unter der Überschrift 'America First'. Aber es hat viele Elemente von'America Only'".