Hannover/Wolfsburg. Angesichts des Lieferstopps zweier Zulieferer spricht sich der VW-Anteilseigner Niedersachsen notfalls für Zwangsmaßnahmen aus. Der bereits beträchtliche Schaden würde sich mit jedem Tag vergrößern, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Freitag in Hannover. Sollte die Verhandlungslösung scheitern, müsse Druck ausgeübt werden. "Dann wird man auch Zwangsmaßnahmen aufnehmen müssen", sagte Weil. Auch VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh verurteilte den Lieferstopp der beiden Zulieferer ES Automobilguss und Car Trim aus Sachsen. "Hier läuft ein ganz mieses Spiel", sagte er der "Bild"-Zeitung.
Außerdem betonte Weil: "Ich kann nur dringend appellieren, vorhandene Meinungsverschiedenheiten auf dem Verhandlungswege beizulegen, aber die Lieferungen sofort wieder aufzunehmen." Der völlig inakzeptable Vorgang dürfe nicht Schule machen. "Wir stehen ja jetzt nach einigen Tagen vor der Erkenntnis, dass der Schaden und die Konsequenzen beträchtlich sind. Man muss kein Prophet sein, um zu sagen: Wenn das jetzt noch lange so weiter geht, dann wird der Schaden noch wesentlich größer werden – und das sollten alle Beteiligten vermeiden", sagte Niedersachsens Ministerpräsident.