Im dritten Quartal lag VW bei den weltweiten Auslieferungen mit 2,61 Millionen Fahrzeugen nur noch 1,1 Prozent unter dem Vorjahreswert. Auch wenn nach neun Monaten noch ein Rückgang von 18,7 Prozent zu Buche steht, kann VW das als Erfolg sehen. Auf dem chinesischen Markt bestehen als Pkw-Marktführer noch deutliche Aufwärtschancen, wie sie die Premiumhersteller Daimler, BMW und auch die eigene Tochter Audi zuletzt nutzten.
Immerhin scheint es nach dem Absturz in der Krise für die Lkw-Holding Traton bereits wieder etwas besser zu laufen. Bei Lastwagen und Bussen hatte sich bereits vor der Corona-Krise eine Flaute abgezeichnet, umso stärker fiel diese mit der Pandemie dann aus. Trotz der Covid-19-Pandemie sei die Markterholung im dritten Quartal schneller gelaufen als angenommen, hieß es vergangene Woche von den Münchenern, die unter ihrem Dach das Geschäft der Marken MAN , Scania und der südamerikanischen Volkswagen Caminhőes e Ônibus bündeln.
VW setzt derzeit bei seiner Nutzfahrzeugsparte mit Bussen und schweren Lkw ohnehin in großem Stil den Rotstift an. Bei MAN stehen 9500 der insgesamt 39.000 Jobs weltweit zur Disposition, bei Scania läuft ein Stellenabbau über 5000 Arbeitsplätze.
Gleichzeitig leistet sich Traton aber die Komplettübernahme des US-Truckherstellers Navistar, an dem VW schon länger mit knapp 17 Prozent beteiligt ist. Für die rund 83 Prozent, die VW noch nicht über Traton hält, will der Konzern nun rund 3,7 Milliarden Dollar (3,1 Mrd Euro) hinblättern. Das soll dem Konzern ein Standbein in den USA, Kanada und Mexiko verschaffen. Volkswagen ist mit seinen Lkw-Geschäften in Europa und Südamerika stark vertreten, in den USA aber hat der Rivale Daimler die Nase vorn.