Mitte Dezember werden die Elektro-Roller von Coup aus Berlin und Tübingen abgezogen, in Kürze auch aus Paris und Madrid, wie das zu Bosch gehörende Unternehmen am Montag in Berlin mitteilte.
Angesichts des starken Wettbewerbs und hoher Servicekosten sei es wirtschaftlich nicht machbar, Coup dauerhaft zu betreiben, hieß es zur Begründung. Unverbrauchte Guthaben sollen den Kunden ausbezahlt werden. Von der Schließung betroffen sind 120 Beschäftigte, davon 75 in Berlin.
Eine Bosch-Sprecherin sprach von einer "strategischen Entscheidung": "Der Markt ist extrem wettbewerbsintensiv. Bosch wird daher nicht mehr selber Mobilitätsdienste für Endkunden betreiben, sondern lediglich Zulieferer sein für Anbieter von Mobilitätsdiensten." Dazu gehörten Hardware, Software oder Clouddienste. Die Roller würden eingelagert, bis ein Konzept stehe, was mit den Fahrzeugen geschehen solle. Sie könnten wegen der besonderen Ladeinfrastruktur nicht einfach verkauft werden. Es handle sich um rund 5000 Roller. Die meisten davon seien in Paris im Einsatz.
Coup war 2016 gestartet, die schwarz-grünen Roller fahren ausschließlich mit Elektromotoren. Der Markt ist umkämpft: Nach einer Recherche des Berliner Konkurrenten Unu ist die Zahl der Elektro-Roller allein in Deutschland in diesem Jahr um rund die Hälfte auf knapp 4200 Fahrzeuge gewachsen.