Während der Corona-Krise werden in Mexiko fast keine Autos mehr gebaut. Die Produktion von Pkw, Pick-ups und Vans fiel im April im Vergleich zum selben Monat des vergangenen Jahres um rund 98,8 Prozent, wie die Statistikbehörde des nordamerikanischen Landes am Freitag mitteilte. Nur noch 3722 Autos rollten demnach im April vom Band. Der Export - vornehmlich in das Nachbarland USA - sank im selben Zeitraum um 90,2 Prozent.
Mexiko ist der sechstgrößte Produzent und viertgrößte Exporteur von Autos in der Welt. Der Autoverkauf an Verbraucher innerhalb des Landes brach im vergangenen Monat im Vergleich zu April 2019 um knapp 65 Prozent ein. Eines der größten Volkswagen-Werke steht im mexikanischen Puebla. Wegen der Corona-Pandemie wurde die Produktion dort am 20. März vorübergehend eingestellt und bislang nicht fortgesetzt. Nur Kia und Ford bauten im April noch Autos in Mexiko.
Dort gilt noch bis zum 30. Mai eine Unterbrechung nicht unerlässlicher Aktivitäten wegen der Corona-Krise. Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador sagte Ende April, seine Regierung und die der USA und Kanada hätten Gespräche geführt, um mexikanische Zulieferbetriebe - von denen etwa die Autoindustrie in den USA stark abhängt - bald wieder produzieren zu lassen.
Mexikos Regierung bestätigte bislang 29.616 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus und 2961 Todesfälle. Die wahren Zahlen dürften angesichts fehlender Tests viel höher liegen. Der Höhepunkt der Ausbreitung des Virus hat nach Ansicht der Behörden inzwischen begonnen, nachdem der erste Fall in Mexiko am 28. Februar registriert worden war. (dpa-AFX/os)
Lesen Sie auch:
Corona-Pandemie: VW verschiebt Wiederbeginn der Produktion in Mexiko
Minus 65 Prozent im April: Auch Mexikos Automarkt bricht ein
Aus dem Datencenter: