In diesem Juli wird in der deutschen Metall- und Elektroindustrie erstmals das neuartige tarifliche Zusatzgeld an die Beschäftigten ausgezahlt.
400 Euro fix plus 27,5 Prozent eines Monatsentgelts haben IG Metall und Arbeitgeber im Februar des vergangenen Jahres für den Pilotbezirk Baden-Württemberg ausgehandelt, die dritte tarifliche Sonderzahlung nach Urlaubs- und Weihnachtsgeld.
Doch ein erheblicher Anteil– laut Gewerkschaft etwa 242.000 Menschen– verzichtet auf die 27,5 Prozent und erhält dafür im laufenden Jahr acht zusätzliche freie Tage.
"Ein zentrales Motiv war die Vereinbarkeit von Beruf und Leben", sagt der Ressortleiter im Funktionsbereich Tarifpolitik bei der IG Metall, Juan-Carlos Rio Antas.
Die Gewerkschaft wollte eine Wahlmöglichkeit für alle Beschäftigten durchsetzen, traf aber auf den Widerstand der Arbeitgeber, die eine selbst geschaffene Fachkräftelücke befürchteten.
Dennoch sieht Rio Antas wichtige strategische Ziele umgesetzt. "Es ging uns nicht um eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung, sondern um mehr Souveränität über die eigene Arbeitszeit", sagt er.