Stuttgart. In der laufenden Metall-Tarifrunde wollen die Arbeitgeber im Südwesten am Mittwoch in Stuttgart ihre Position mit einer aktuellen Umfrage zu Konjunktur und Tarifpolitik untermauern. In der ersten Verhandlung am Mittwoch vergangener Woche hatte der Verband Südwestmetall mit 1000 Mitglieds-Betrieben, die rund 470.000 Menschen beschäftigen, der Forderung der IG Metall eine Absage erklärt. Die verlangte Einkommenserhöhung von 5,5 Prozent halte er mit Blick auf eingetrübte Wachstumsaussichten für unangemessen, hatte Südwestmetall-Chef Stefan Wolf betont.
Auch die Forderung nach einer verbesserten Altersteilzeit lehnt Südwestmetall wegen eines durch die Rente mit 63 verschärften Fachkräftemangels ab. Ebenso sei eine bezuschusste Weiterbildungs-Teilzeit, wie sie die IG Metall fordere, unnötig. Denn die Schlüsselbranche gebe bereits Milliarden Euro für Bildung und Weiterbildung aus. Bestehende Möglichkeiten seien von den Arbeitnehmern noch gar nicht voll ausgeschöpft.
In der zweiten Runde am kommenden Montag in Ludwigsburg erwartet die Gewerkschaft von den Arbeitgebern ein Angebot. Die Friedenspflicht in der Branche läuft zwei Tage später um Mitternacht ab. Vom 29. Januar an sind Warnstreiks möglich. Die Planung dafür ist nach Angaben des baden-württembergischen IG Metall-Bezirksleiters Roman Zitzelsberger weit fortgeschritten.
Der Südwesten mit seinen knapp 800.000 Beschäftigten gilt als Pilottarifbezirk, in dem bereits viele richtungsweisende Abschlüsse geschmiedet wurden. Insbesondere bei qualitativen Themen haben die Tarifvertragsparteien viel Erfahrung. (dpa-AFX/gem)