Sowohl die Grünen als auch der Koalitionspartner SPD haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)dafür kritisiert, dass sie sich offiziell vom Ziel der Bundesregierung in Bezug auf Elektroautos verabschiedet hat. Die E-Mobilität sei für Industrie und Umwelt in Deutschland "von herausragender Bedeutung", sagten Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries und Umweltministerin Barbara Hendricks (beide SPD). Deshalb solle die Regierung die Ziele "nicht einfach aufgeben", sondern überlegen, wie Deutschland hier zum Leitmarkt werden könne.
Die Bundesregierung hatte jahrelang das Ziel ausgegeben, bis 2020 sollten eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen sein. Trotz aller Anstrengungen der Nationalen Plattform Elektromobilität, der entsprechenden Pilotprojekte und der seit vergangenem Sommer geltenden Kaufprämie von bis zu 4000 Euro halten sich die Käufer jedoch zurück. Experten hatten das Ziel schon lange für Makulatur gehalten, Merkel hatte auf einem Arbeitnehmerkongresses der Unionsfraktion gesagt:"So wie es im Augenblick aussieht, werden wir dieses Ziel nicht erreichen." Allerdings könne es sein, dass sich technische Entwicklungen ab "einem bestimmten Punkt plötzlich exponentiell" verbreiteten. Als Beispiel nannte sie Smartphones, die Handys innerhalb weniger Jahre verdrängt haben.