Gut ein Jahr nach der Milliarden-Übernahme des US-Halbleiterzulieferers Versum Materials ist der Umbau der Spezialchemie beim Darmstädter Merck-Konzern weitgehend abgeschlossen. Laut Spartenchef Kai Beckmann dürfte es einen ähnlich großen Zukauf in dem Geschäftsbereich vorerst nicht mehr geben.
"Der Druck für eine solche transformative Übernahme ist deutlich reduziert", sagte der Manager der Deutschen Presse-Agentur und der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Es sei daher in der Sparte eher mit kleineren ergänzenden Zukäufen bestimmter Technologien zu rechnen. Bis 2022 stehe aber die Rückzahlung von Schulden im Vordergrund.
Versum zählt mit rund 5,8 Milliarden Euro zu den teuersten Übernahmen in der mehr als 350-jährigen Geschichte des Dax-Konzerns. Zudem kauften die Darmstädter den kalifornischen Materialspezialisten Intermolecular für rund 56 Millionen Euro - beide Unternehmen gehören seit Herbst 2019 zu Merck. Damit richtet der Konzern seine Sparte für Spezialmaterialien ("Performance Materials") stärker auf das Halbleitergeschäft aus. Im dritten Quartal wuchs dieses vor allem dank der Zukäufe stark.