Mercedes beim Absatz spitze, BMW stark, Audi schwach

Die deutschen Premium-Hersteller haben beim weltweiten Absatz im ersten Halbjahr sehr unterschiedlich abgeschnitten. BMW und Mercedes-Benz steigerten ihre Verkäufe, Audi dagegen musste Einbußen hinnehmen - auch wegen Problemen mit dem Vertriebspartner in China.

Daimler verkaufte mehr als 1,1 Millionen Mercedes-Benz (plus 14 Prozent). BMW verkaufte gut eine Million Exemplare seiner Hauptmarke BMW (plus 5 Prozent). Audi verbuchte einen Absatzrückgang um fast 5 Prozent auf rund 909.000 Autos und blieb damit als einziger unter der Marke von einer Million.

Die größten Wachstumsimpulse für Daimler und BMW kamen aus Asien. Mercedes-Benz verkaufte knapp 35 Prozent mehr Autos in China als ein Jahr zuvor. Bei BMW betrug das Plus auf dem weltgrößten Automarkt rund 18 Prozent. Bei Audi stand trotz eines leichten Absatzwachstums im Juni im ersten Halbjahr ein Absatzminus von 12 Prozent unterm Strich. Audi macht für das schwächere erste Halbjahr unter anderem die Probleme mit dem chinesischen Vertriebspartner verantwortlich.

Auf dem US-Automarkt hatten allerdings BMW und Mercedes-Benz das Nachsehen. Beide Herstellerverkauften dort in den ersten sechs Monaten weniger Autos als 2016. Audi dagegen gelang in den USA ein Plus von über 6 Prozent. Insgesamt erwarte man angesichts der aktuellen Auftragslage auch ein stärkeres zweites Halbjahr, sagte Vertriebsvorstand Dietmar Voggenreiter.

Nach einem von billigem Kraftstoff und günstigen Finanzierungszinsen angetriebenen Absatzboom und Rekordverkäufen im Vorjahr deutet derzeit vieles darauf hin, dass der US-Automarkt in diesem Jahr den ersten Absatzrückgang seit 2009 verzeichnen wird.Autoexperte Professor Ferdinand Dudenhöffer von der Uni Duisburg-Essen sagt:"Der Markt ist trotz guter Konjunktur gesättigt." Die Hersteller würden auch deshalb immer vorsichtiger, weil viele Fahrzeuge in letzter Zeit auf Kredit verkauft worden seien. "Da muss man immer schauen, wie tragfähig das Ganze ist." (dpa-AFX/gem)

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