Wolfsburg. VW hat gegenüber der Konkurrenz große Vorteile bei der Entwicklung selbst fahrender Autos. Davon ist Johann Jungwirth, der Digitalchef des Unternehmens, überzeugt. Als größten Vorteil nennt er die zwölf Marken des Konzerns: "Wir müssen dieses System nur einmal entwickeln - für alle Marken und Anwendungsgebiete." In drei bis fünf Jahren werden Systeme zum autonomen Fahren seiner Einschätzung nach "zum neuen Herzstück des Autos im 21. Jahrhundert". Neben den klassischen Autoherstellern engagieren sich auch Unternehmen wie Google oder Jungwirths früherer Arbeitgeber Apple auf diesem Gebiet.
Dennoch werde auch Volkswagen Partnerschaften eingehen, um erfolgreich ins digitale Zeitalter starten zu können. "Ich finde es klug und richtig, nicht alles selber zu machen. Und auch beim Thema Selbstfahrendes System wird es verschiedene Kombinationen geben: Bei Google etwa sehen wir das ja schon mit den ersten Automobilherstellern als Partner [Anmerkung: mit Fiat-Chrysler]. Man ist aufeinander angewiesen", betonte Jungwirth.
VW hat sich erst vor wenigen Wochen am Fahrdienstvermittler Gett beteiligt. "Die sind schon die Nummer Eins in Europa. Das ist der Nukleus, um in Europa, Russland, dem Mittleren Osten und weiteren Märkten die Nummer Eins als Mobilitätsanbieter zu werden und so die Kundenschnittstelle zu besetzen, über welche Mobilität gebucht wird."