Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) geht davon aus, dass das neue Batteriezellenwerk des chinesischen CATL-Konzerns in Thüringen von höheren Bestellungen des Autoherstellers BMW profitiert. "Rückenwind für CATL ist Rückenwind für Thüringen", erklärte Tiefensee am Donnerstag in Erfurt. Er reagierte damit auf die Mitteilung von BMW, das für die Jahre 2020 bis 2031 geplante Auftragsvolumen für CATL von vier Milliarden auf 7,3 Milliarden Euro zu erhöhen. CATL hat vor einigen Wochen bei Arnstadt die Bauarbeiten für eine Batteriezellenfabrik begonnen. In das Werk in Thüringen sollen in den nächsten fünf Jahren bis zu 1,8 Milliarden Euro investiert werden.
Von der neuen Fabrik bei Arnstadt werde nach seinen Informationen dann auch BMW beliefert, erklärte Tiefensee. Thüringen sei auf dem Weg, zum bedeutendsten europäischen Standort für die Produktion von Batteriezellen für Elektroautos. Der bevorstehende Strukturwandel in der für Thüringen wichtigen Automobilzulieferindustrie sei nur zu bewältigen, wenn Wachstum und Arbeitsplätze durch die neue Antriebstechnik kämen. Tiefensee verwies auf Forschungskapazitäten im Bereich Batterien an Universitäten und Instituten in Jena, Ilmenau und Hermsdorf.
BMW hatte auch mitgeteilt, Batterien würden zudem von Samsung SDI bezogen - das Volumen belaufe sich auf 2,9 Milliarden Euro von 2021 bis 2031. Ab 2020 will der Autokonzern die Rohstoffe Lithium und Kobalt selbst kaufen und den Herstellern der Batteriezellen zur Verfügung stellen. (dpa/swi)
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