Deutschlands Maschinenbauer schrauben ihre Erwartungen an das laufende Jahr angesichts der Coronavirus-Pandemie deutlich herunter.
"Soweit das heute überhaupt berechenbar ist, erwarten wir für 2020 ein reales Produktionsminus von fünf Prozent", teilte der Präsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Carl Martin Welcker, am Donnerstag mit.
Noch Mitte Dezember hatte sich der VDMA mit Sitz in Frankfurt etwas optimistischer geäußert und war von einem Produktionsminus von zwei Prozent im Jahr 2020 ausgegangen. Die exportorientierte Branche leidet ohnehin schon unter der Abkühlung der Weltkonjunktur, globalen Handelsstreitigkeiten sowie dem Strukturwandel in der Autoindustrie. Nun ist das Coronavirus als weitere Belastung hinzugekommen.
"Die Ausbreitung des Coronavirus wirft uns spürbar zurück", stellte Welcker fest. "Selbst unter der Annahme, dass sich die Lage im zweiten Halbjahr entspannt und die Geschäfte wieder besser laufen, werden wir die zusätzlichen Rückgänge in diesem Jahr nicht mehr wettmachen können."
China, wo das Virus Sars-CoV-2 seinen Ausgang nahm, ist nicht nur der zweitwichtigste Abnehmer von Maschinenbauerzeugnissen "Made in Germany". Im vergangenen Jahr war die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt auch Deutschlands wichtigster ausländischer Lieferant von Maschinen, vor allem aber von Komponenten und Teilen.
Ein unerwartet schwaches Schlussquartal mit einem Minus von sieben Prozent sorgte bereits dafür, dass die Produktion im deutschen Maschinenbau im Gesamtjahr 2019 bereinigt um Preiserhöhungen (real) um 2,8 Prozentpunkte sank. Die Auftragseingänge blieben nach VDMA-Angaben im vergangenen Jahr um neun Prozent unter dem Vorjahreswert. (dpa/mer)
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