Nach einem schwachen Exportjahr 2019 rechnen die Unternehmen des deutschen Maschinenbaus auch im laufenden Jahr mit sinkenden Exporten.
Ein Rückgang sei mit Blick auf die aktuellen Auftragseingänge wahrscheinlich, erklärte der Konjunkturexperte des Branchenverbandes VDMA, Olaf Wortmann, am Donnerstag in Frankfurt.
Auf dem zweitwichtigsten Zielmarkt China dämpfe das neuartige Coronavirus die Exporterwartungen. An der grundsätzlichen Bedeutung des chinesischen Marktes für den deutschen Maschinenbau ändere die Corona-Gefahr allerdings nichts. Die Ausfuhren nach China waren 2019 um 1,1 Prozent geschrumpft. Der wichtigste Markt USA hatte hingegen um 4,3 Prozent auf 20,1 Milliarden Euro zugelegt.
Insgesamt konnte die stark exportorientierte Branche nominal das 2018er-Ergebnis mit Warenausfuhren im Wert von 179,8 Milliarden Euro wiederholen. Bereinigt um die Preissteigerungen ergab sich aber ein reales Minus von 1,5 Prozent.
Als Gründe für Unsicherheiten und Investitionszurückhaltung nannte Wortmann die internationalen Handelsstreitigkeiten, zunehmenden Protektionismus, die Brexit-Hängepartie sowie den tiefgreifenden Strukturwandel in der Automobilindustrie. Der Maschinenbau ist wegen seiner starken Exportquote von knapp 80 Prozent abhängig von der weltweiten Industrieproduktion.
Im deutschen Maschinenbau arbeiten mehr als eine Million Beschäftigte. Der VDMA ging zuletzt davon aus, dass die Produktion im Jahr 2020 bereinigt um Preiserhöhungen (real) um etwa zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr schrumpfen dürfte nach einem Rückgang von ebenfalls rund zwei Prozent im Jahr 2019. (dpa/mer)
Lesen Sie auch:
Maschinenbauer erhalten deutlich weniger Aufträge
Steigende Zahlungsrisiken in Metall-, Stahl- und Maschinenbauindustrie