Traditionsreich und frauenarm: Managerinnen schaffen es in großen Familienunternehmen seltener in die Topetage als in börsennotierten Firmen. Nach einer Studie der gemeinnützigen Allbright-Stiftung lag der Anteil von Managerinnen in der Geschäftsführung der 100 umsatzstärksten Familienfirmen Anfang März bei 6,9 Prozent. Bei den 160 Konzernen der Börsenindizes Dax, MDax und SDax waren es insgesamt 10 Prozent - bei den 30 Börsenschwergewichten des Dax sogar 15 Prozent.
"Familienunternehmen in zweiter, vierter oder sechster Generation sind Anpassungskünstler, sie haben Jahrzehnte überlebt, weil sie immer rechtzeitig die Zeichen der Zeit erkannt und genutzt haben", sagten die Geschäftsführer der Allbright Stiftung, Wiebke Ankersen und Christian Berg. "Beim Frauenanteil in der Unternehmensführung haben sie aber noch einen "Blind Spot"."
Tradition sei bei Familienunternehmen ein sehr starker Wert, "aktuell droht er, die Erneuerung zu ersticken", sagte Ankersen weiter. "Es besteht die Gefahr, dass die Firmen die Weiterentwicklung ihrer Führungsstruktur verpassen - mit Folgen für ihre Zukunftsfähigkeit."