Ingolstadt/Berlin. Die VW-Konzerntochter Audi sieht sich Medienberichten zufolge mit dem Vorwurf konfrontiert, Motor-Softwaresteuerungen im gesetzlichen Graubereich verwendet zu haben. Nach Informationen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" soll Audi Emissionswerte bei offiziellen Messungen auf dem Prüfstand bei mehreren Modellen mit spezieller Software gesenkt haben. Die Medien berufen sich dabei auf ein Dokument, das in dieser Woche vom Rechtswesen bei VW erstellt worden sein soll.
In dem Volkswagen-Papier werden den Berichten zufolge zwei Fälle geschildert. In einem Fall gehe es darum, wie bei Dieselfahrzeugen nach dem Start die Betriebstemperatur des Katalysators mit einem speziellen Programm schnell erreicht werde. Der Kat verringert den Schadstoffausstoß. Die Stufe 3, die wichtigste Stufe, werde "unter Testbedingungen nahezu immer aktiviert", wird aus dem Volkswagen-Papier zitiert. "Unter normalen Fahrbedingungen kommt es demgegenüber nur äußerst selten zur Aktivierung (...) der Stufe 3."
US-Umweltbehörden sehen dem VW-Papier zufolge hier drei Rechtsverstöße, heißt es in den Medienberichten. DemKraftfahrtbundesamt (KBA) habe Audi demnach versichert, in Europa mache man keinen Unterschied zwischen Prüfstand und Straße.