Salzgitter. Der VW-Konzern gibt seinem kriselnden MAN-Werk in Salzgitter eine langfristige Zukunftsperspektive und baut die Fabrik dafür merklich um. Die Reform soll ohne Stellenverluste ablaufen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Kreisen des Lkw- und Busherstellers MAN erfuhr. Die Belegschaft in Salzgitter sollte ab 13.00 Uhr bei einer Betriebsversammlung Details erfahren.
Kern des Umbaus der Fabrik mit ihren 2529 Mitarbeitern ist einerseits der Verlust der Produktion von Lkw und Bus-Fahrgestellen, die teils ins Münchner Schwesterwerk geht. Dafür erhält Salzgitter andererseits als Ausgleich den Zuschlag für Aufgaben, die das Werk nun teilweise auch für die konzernweite Nutzfahrzeugallianz aus MAN und Scania leisten wird - darunter der markenübergreifende Bau jener Achsen, die keine Verbindung mit dem Getriebe haben. Auch die MAN-weite Logistik für die Ersatzteile läuft künftig komplett über das Werk Salzgitter.
Die Neuaufstellung der niedersächsischen Fabrik ist ein Puzzleteil in der laufenden Verzahnung der zwei Nutzwagentöchter MAN aus München und Scania aus Schweden. Die Skandinavier waren erst vor rund einem Jahr komplett unter das VW-Konzerndach gefahren, was den Weg für eine Allianz aus einem Guss freimachte. Langfristig will Volkswagen vorbei an Daimler zum Weltmarktführer in der Nutzfahrzeugwelt aufsteigen.
Scania wird, wie erwartet, künftig für MAN die Getriebe fertigen. Die teuren Herzstücke der Fahrzeuge sind ein großer Kostenfaktor. Die Getriebekooperation soll ab 2016 bis zu 500 Millionen Euro sparen - gerechnet über den mehrjährigen Zeitraum der Getriebegeneration.