Stuttgart. Im Streit um Kostenkürzungen beim Autozulieferer Mahle hat Unternehmenschef Heinz Junker dem Betriebsrat fehlende Angebote vorgeworfen. "Wir sind bereit, Zusagen über Produktanläufe und Investitionen zu machen - aber die Vertreter der Arbeitnehmer verharren starr auf ihrer Position", sagte er der "Stuttgarter Zeitung" (Montag). Von den gut 20 Standorten in Deutschland schrieben einige rote Zahlen. "Als kritisch sind Öhringen, Gaildorf, Wustermark und Leibertingen zu nennen. Da müssen wir etwas machen", so Junker. Dabei gehe es etwa um verlängerte Arbeitszeit ohne Entgeltausgleich.
Forderungen nach einer Beschäftigungssicherung über fünf Jahre erteilte er eine Absage. So etwas gebe es bei keinem deutschen Zulieferer. "Dafür ist die Volatilität in unserer Branche viel zu groß - das wäre Harakiri." Arbeitsdirektor Michael Glowatzki sagte, wenn bis zum 1. Juli keine neue Vereinbarung vorliege, fielen der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen sowie die Regelung über den Einsatz von Leiharbeitern und befristet Beschäftigten weg.
Bereits Ende 2014 war bekanntgeworden, dass der Kolben-Spezialist seine Personalkosten um 15 Prozent senken will und auch eine Rückkehr zur 40-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich in Betracht zieht. Zuletzt gab es bei Mahle Aktionen gegen die geplanten Sparmaßnahmen. Der Konzern hat weltweit nach eigenen Angaben rund 66 000 Beschäftigte. (dpa/kix)