Aurora/Untergruppenbach. Der Konzentrationprozess in der Zulieferindustrie schreitet voran. Der kanadisch-österreichische Konzern Magna kauft für etwa 1,75 Milliarden Euro den deutschen Getriebehersteller Getrag. Im Zuge des Geschäfts übernimmt Magna auch Schulden in Höhe von 700 Millionen Euro. Insgesamt werde damit der mehr als 80 Jahre alte Familienbetrieb aus Untergruppenbach in Baden-Württemberg bei dem Geschäft mit 2,45 Milliarden Euro bewertet. Erst Mitte Mai hatte Zulieferer ZF Friedrichshafen die Übernahme des US-Unternehmens TRW Automotive abgeschlossen.
Mit Magna an der Seite stoße Getrag in eine ganz neue Dimension vor, sagte der Getrag-Chef Mihir Kotecha. Mit dem neuen Eigentümer sieht er das Unternehmen künftig noch robuster gegen Marktschwankungen gewappnet. Laut Kotecha sind die Auftragsbücher des Unternehmens gut gefüllt. Magna-Chef Don Walker erklärte, dass man nach Analysen im Konzern festgestellt habe, dass der Ausbau des Bereichs Antriebsstrang eine strategische Priorität habe. Getrag, unter anderem Spezialist für Doppelkupplungsgetriebe, wurde dabei als ein Technologieführer in seinem Produktbereich identifiziert. "Wir wollen mit beiden Unternehmen wachsen", so Walker. Der Lenker des Magna-Konzerns sieht auch weiterhin gute Perspektiven für die Zulieferindustrie, da die Outsourcing-Bestrebungen der Fahrzeughersteller anhalten.