Nach der erneuten Verhaftung des Automanagers Carlos Ghosn in Japan hat sich Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron eingeschaltet. Die Rechte und die Unversehrtheit des französischen Staatsbürgers Ghosn müssten geachtet werden, berichteten Élyséekreise nach einem Treffen Macons mit dem japanischen Regierungschef Shinzo Abe. "Es wurde daran erinnert, dass C. Ghosn Recht darauf hat, dass die Unschuldsvermutung respektiert wird (...)", hieß es weiter. Frankreich achte die Hoheit und der Unabhängigkeit der japanischen Justiz.
Macron und Abe bekannten sich gleichzeitig zu der von Ghosn entworfenen - und lange von ihm kontrollierten - Auto-Allianz von Renault und Nissan. Zu dem Bündnis gehört auch der japanische Hersteller Mitsubishi.
Ghosn war im November in Tokio wegen angeblichen Verstoßes gegen Börsenauflagen in Untersuchungshaft genommen worden. Zudem soll er private Investitionsverluste auf Nissan übertragen haben. Ghosn wurde angeklagt und erst nach monatelanger Haft gegen Kaution entlassen. Knapp vier Wochen nach seiner Freilassung kam der 65-Jährige Anfang April erneut in Untersuchungshaft. Ghosn hatte mehrfach öffentlich seine Unschuld beteuert.