Im Streit um die Kürzung der Gehälter von Betriebsräten bei VW hat erneut ein Arbeitnehmervertreter vor Gericht gewonnen. Im Fall von Stavros Christidis, stellvertretender Leiter des Gremiums bei Volkswagen Nutzfahrzeuge in Hannover, hat das Arbeitsgericht Hannover nicht nur festgestellt, dass die Kürzung durch VW ungerechtfertigt gewesen sei, wie ein Sprecher des Gerichts auf Anfrage bestätigte. Nach Ansicht des Vorsitzenden Richterin hätte Christidis demnach sogar mehr verdienen müssen, als VW ihm vor der Kürzung gezahlt hatte. Das Urteil erging den Angaben zufolge bereits am Dienstagnachmittag (Az.: 12 Ca 272/23).
Konkret ging es nach Angaben des Konzernbetriebsrates um fast 2000 Euro pro Monat, um die VW das Bruttogehalt von Christidis gekürzt hatte. Das erklärte das Gericht nun für nicht rechtens. Stattdessen erhielt Christidis, der seit rund 20 Jahren freigestellter Betriebsrat ist, demnach vom Gericht sogar eine Erhöhung zugesprochen und soll demnach eine Entgeltstufe höher eingestuft werden als vor der Kürzung. Das bedeute eine Lohnerhöhung um mehrere Hundert Euro, rückwirkend zum Mai 2022, hieß es. VW wollte ihn dagegen den Angaben zufolge ab Februar 2023 um sechs Stufen heruntersetzen.