Deutsche Autokäufer bekommen nicht immer die beste verfügbare Umwelttechnik für ihre Neuwagen - dieser Meinung ist das Magazin Auto Bild. Als aktuelles Beispiel für das Blatt den Mazda CX-5 an. In den USA soll das Diesel-Modell mit doppelter Abgasreinigung auf den Markt kommen und so die strengen kalifornischen Abgasgrenzwerte erfüllen.
Deutschen Kunden hingegen bleibe diese neue saubere Dieselwelt vorerst verschlossen, so Auto Bild. Die deutschen Modelle werden nicht mit der neuen Umwelttechnik ausgestattet sein, da der CX-5 die Euro-6-Abgasnorm auch so erfüllt. Auch bei anderen Herstellern bekäme der deutsche Kunde oft nicht die beste verfügbare Umwelttechnik, so das Blatt.
Der Grund seien gesetzliche Schlupflöcher. "Es sind die Autohersteller selbst, die großen Einfluss nehmen, wenn sich auf politischer Ebene die Rahmenbedingungen ändern und neue Richtlinien zu Lärm, Verbrauch oder Abgas entstehen", schreibt das Blatt in einer Vorabmeldung und führt als Beispiel die EU an. Hier sind alle wichtigen Hersteller und der deutsche Branchenverband VDA (Verband der Automobilindustrie e. V.) massiv vertreten.
Unternehmen hätten gute Chancen, Expertengruppen der EU-Kommission zu dominieren und damit die Gesetzgebung in ihrem Sinne zu gestalten, warnt die Verbraucherorganisation "Lobby Control". So seien 32 der insgesamt 41 Mitglieder der Expertengruppe für neue Dieselfahrzeugtests Unternehmensvertreter gewesen. Dabei geht es auch um die Rahmenbedingungen für die geplanten Abgas-Straßentests der neuen Euro-6d-Norm und die zentrale Frage, wie viel Raum sie der Autoindustrie für Schummeleien lassen. (ree)
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