"Unser Herz aus Stahl muss weiterschlagen", steht auf einem Transparent. "Staatsbeteiligung jetzt!" auf einem anderen. Fast 3000 Stahlarbeiter versammelten sich laut IG Metall am Freitag trotz Corona zu einer Kundgebung auf der Rheinwiese in Düsseldorf. In Sichtweite des nordrhein-westfälischen Landtags forderten sie lautstark einen Einstieg der öffentlichen Hand beim ums Überleben kämpfenden Essener Traditionsunternehmen Thyssenkrupp. "Stahl ist Zukunft", skandierten sie immer wieder.
Doch genau das ist derzeit alles andere als gewiss. Denn die Stahlsparte von Thyssenkrupp verbrennt das Geld im Rekordtempo. Der Konzern kann das nicht lange überleben. Rasche Hilfe tut Not. Doch wie sie aussehen soll, ist ungewiss. Das zeigte sich am Freitag wie in einem Brennglas. Denn während sich die Stahlarbeiter noch auf dem Weg zur Kundgebung befanden, überraschte der britische Stahlkonzern Liberty Steel die Branche mit einem Übernahmeangebot für die Stahlsparte von Thyssenkrupp.