Absatzschwächen in der Automobil- undSmartphone-Branche machen dem Lichtkonzern Osram weiter zu schaffen - und kosten nun Hunderten Mitarbeitern den Job. Lesen Sie dazu hier die aktuelle Meldung: Osram streicht Hunderte Stellen
Wie erwartet legte das Münchner Unternehmen im neuen Geschäftsjahr einenFehlstart hin - vor wenigen Tagen hatte das Konzernchef Olaf Berlien die schwachen Zahlen schon angekündigt. Osram hofft jetzt auf eine deutliche Belebung des Geschäfts in den nächsten Monaten - die Jahresprognose steht unter Vorbehalt. Erst kürzlich hatte Osram-Chef Olaf Berlien vor einer Abkühlung des Geschäftsklimas mit den Worten gewarnt: "Ich sehe für 2019 dunkle Wolke aufziehen."
Zwei Wochen vor dem angesetztenVerkündungstermin der neuen Quartalszahlen hat Osram in der Nacht zum Donnerstag erste Daten veröffentlicht. Demnach sank im ersten Quartal der Umsatz im fortgeführtenGeschäft - also ohne Berücksichtigung von kürzlich veräußerten Firmenteilen - um rund 15 Prozent imVergleich zum Vorjahreszeitraum auf 828 Millionen Euro. Der Umsatzrückgang traf sämtliche Geschäftseinheiten.
Allein in der wichtigen Sparte der optischen Halbleiter ging er um 16,9Prozent zurück.
Die Gründe für die Probleme sind vor allem konjunktureller Natur. Insbesondere im Dezember habe sich der Marktrückgang etwa in der Automobilindustrie oder bei mobilen Geräten wie Smartphones beschleunigt, erklärte Osram.
Ausschlaggebend dafür seien die anhaltenden Handelskonflikte, die Wachstumsschwäche in China und die allgemeinen politischen Unsicherheiten.
Für das laufende Geschäftsjahr 2018/19 (Ende September) hatte der Konzern eine ohnehin zurückhaltende Prognose abgegeben. So soll die Profitabilität weiter sinken. Der vergleichbare Umsatz dürfte stabil bleiben oder moderat um bis zu drei Prozent wachsen. Schon im November hatte Berlien eingeräumt, dass das erste Halbjahr schwächer ausfallen werde als das zweite. Die Prognose bezieht sich dabei noch auf die frühere Unternehmensstruktur.
Bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte Osram mit einem Gewinnrückgang zu kämpfen und musste zwei Mal die Gewinnprognose senken. Als Reaktion hatte Berlien im November eine neue Konzernstruktur mit einer stärkeren Ausrichtung aufs Digitale angekündigt. Zudem will der Konzern unabhängiger von derAutomobilbranche werden. Bislang macht der sehr konjunkturabhängige Bereich rund die Hälfte des Umsatzes aus.
Im Sommer hatte Osram zudem Sparpläne vorgelegt, mit denen der Konzern seine Kosten bis zum Jahr 2020 um 130 bis 140 Millionen Euro senken will. An den Sparplänen hält Osram fest. Mittelfristig könnten davon auch Stellen betroffen sein. (dpa/ree)
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