Der angeschlagene Bordnetzspezialist Leoni kommt bei seinem Umbau weiter voran. So wurde ein Abnehmer für eine seit einiger Zeit zum Verkauf stehende Einheit gefunden. Das Unternehmen habe eine bindende Vereinbarung mit dem US-Konzern Bizlink über den Verkauf der Einheit Industrial Solutions unterzeichnet, teilte Leoni am Freitag in Nürnberg mit. Die Transaktion soll Anfang 2022 abgeschlossen sein. In der Nacht hatte das Unternehmen bereits angekündigt, kurz vor einer Vereinbarung zu stehen. Die zuletzt unter Druck stehende Aktie des Autozulieferers legte in einem schwachen Umfeld deutlich zu.
Die betroffenen Aktivitäten, die nicht mehr zum Kerngeschäft des Unternehmens gehören, werden mit rund 450 Millionen Euro bewertet und erzielten 2020 einen Umsatz von rund 430 Millionen Euro. "Der erwartete Mittelzufluss nach Abzug unter anderem von Finanzverbindlichkeiten und Pensionslasten liegt bei mehr als 300 Millionen Euro und soll zur Stärkung der Liquidität eingesetzt werden", hieß es weiter.
Die Transaktion trage damit dazu bei, die finanzielle Stabilität von Leoni deutlich zu verbessern. Ein Verkauf steigere den Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 200 Millionen Euro. "Der Vollzug des Verkaufs bedarf noch der Zustimmung der Leoni finanzierenden Banken und unterliegt den üblichen Vollzugsbedingungen, einschließlich der Fusionskontrolle und Investitionsprüfung." Dies soll bis Anfang 2022 erledigt sein.