Nürnberg. Der Autozulieferer Leoni sieht sich vor allem dank eines starken Geschäfts mit den Premiumautoherstellern wie Audi, BMW und Mercedes-Benz auf Kurs zu seinen Jahreszielen. In der Sparte Wiring Systems (WSD), die unter anderem Bordnetz-Systeme oder Kabelbäume herstellt, dürfte es im laufenden Jahr mit 27 großen Neuanläufen einen Rekordwert bei Projektstarts geben, teilte der im MDax notierte Konzern am Dienstag in Nürnberg bei der Vorlage des detaillierten Zahlenwerks für das erste Quartal mit. Dies sei die Grundlage für den nächsten großen Wachstumsschritt im kommenden Jahr.
Zwischen Januar und Ende März haben sie allerdings - wie bereits bekannt - das Ergebnis belastet. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) fiel um 30,5 Prozent auf 35,2 Millionen Euro. Beim Umsatz verzeichnete Leoni mit 1,11 Milliarden Euro (plus 8,7 Prozent) allerdings einen Rekordwert. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 16,8 Millionen Euro und damit nur rund die Hälfte des Vorjahres. 2015 soll der Erlös auf rund 4,3 (2014: 4,1) Milliarden Euro steigen. Beim operativen Ergebnis erwartet das Unternehmen weiterhin einen Anstieg auf mehr als 200 Millionen Euro - das wäre ein Plus von mindestens 9,6 Prozent und entspräche einer Marge von knapp fünf Prozent.
Im kommenden Jahr soll der Umsatz dann auf fünf Milliarden Euro klettern. Die operative Marge soll dabei sieben Prozent betragen - das heißt pro 100 Euro Umsatz bleiben sieben Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern übrig. Bei fünf Milliarden Euro wären das rechnerisch 350 Millionen Euro. Der deutlich höhere Anstieg beim Gewinn soll durch weitere Effizienzsteigerungen und deutlich geringere Vorlaufkosten erreicht werden. Bei Leoni ist in der vergangenen Woche ein Generationenwechsel an der Unternehmensspitze über die Bühne gegangen. Klaus Probst übergab nach 13 Jahren den Posten des Vorstandsvorsitzenden an den bisherigen Finanzchef Dieter Bellé. (dpa-AFX/swi)