Nürnberg.Normalerweise sind viele Aufträge für ein Unternehmen eine gute Nachricht - den AutozuliefererLeonikosten zusätzliche Bestellungen dagegen viel Geld. Ein Werk in Rumänien hat mehr Aufträge angenommen als es unter normalen Umständen abarbeiten kann. Deshalb sind einige Projekte "dieses Jahr aus dem Ruder gelaufen", wie Konzernchef Dieter Belle am Dienstag einräumte. Einen Tag zuvor hatte bereits derChef der betroffenen Bordnetz-Sparteseinen Hut genommen. Hohe Kosten für zusätzliches Personal reißen ein Loch in die bisherige Finanzplanung des Kabel-Spezialisten.
"Vom Grundsatz sind wir eigentlich froh, wenn die Dinge stärker nachgefragt werden", stellte Belle klar. Es habe aber Fehler im Projektmanagement gegeben. An dem Standort in Rumänien habe Leoni "die Projektvielfalt nicht im Griff gehabt". Das habe dazu geführt, dass von vielen Seiten innerhalb des Konzerns Aufträge an das rumänische Werk gegeben wurden. "Da fehlten die Steuerungsmechanismen, um zu sagen: 'Halt, stopp, es geht nicht weiter'", sagte Belle. Stattdessen müssten jetzt vor allem Mitarbeiter aus Serbien in dem rumänischen Werk aushelfen.