Der Landtag des Saarlandes hat eine Forderung der Linken nach Verstaatlichung des Autozulieferers Neue Halberg Guss (NHG) abgelehnt. Nur die sechs Mitglieder der von Oskar Lafontaine geführten Linke-Fraktion stimmten für den Vorstoß. Lafontaine plädierte für eine Enteignung, weil auch die saarländische Verfassung darin eine Möglichkeit sehe, den Missbrauch von wirtschaftlicher Macht zu verhindern. Der Eigentümer, die bosnisch-deutsche Prevent-Gruppe, handele "kriminell": "Es geht hier um die mutwillige Zerstörung von Arbeitsplätzen."
Versuche, einen Sozialtarifvertrag auszuhandeln oder einen Käufer für das Unternehmen zu finden, blieben bisher ergebnislos. In Saarbrücken sollen bis Ende März 2019 rund 400 Stellen gestrichen werden, der Standort Leipzig mit 700 Beschäftigten soll dann geschlossen werden. Die Firma hat im Streit mit dem wichtigsten Kunden Volkswagen wichtige Aufträge für Motorblöcke verloren.