Der Chef des russischen Autobauers Avtovaz, Nicolas Maure, kämpft an vielen Fronten: zu wenig verkaufte Autos, zu viel Personal, zu schlechter Ruf. Seit knapp einem Jahr ist der 56-jährige Franzose bei Lada am Ruder und gibt einen klaren Kurs vor. "Wir wollen ab 2018 wieder kostendeckend arbeiten", sagt Maure. Dafür setzt er auch auf den Exportmarkt Deutschland. Von März an soll der Lada Vesta, das neue Aushängeschild von Avtovaz, in Deutschland zu haben sein.
Lada ist der mit Abstand größte Autobauer in Russland. Im Westen sind die Autos zu Sowjetzeiten durch den Schiguli mit seiner markant-eckigen Form bekannt geworden. Seit Jahren kämpft der Konzern mit Strukturproblemen, verschärft durch die Absatzkrise in Russland. Der Markt hat sich in vier Jahren halbiert. Doch Maure ist zuversichtlich: "Wir halten eine Zunahme beim Absatz auf dem gesamten Markt zwischen null und fünf Prozent für möglich. 2020 sollte der russische Markt wieder auf Platz zwei oder drei in Europa sein."
Lange galt Russland in der Autobranche als Hoffnungsmarkt. Mit rund 2,9 Millionen verkauften Neuwagen lag Russland 2012 europaweit auf Platz zwei hinter Deutschland. Doch der Verfall des Ölpreises und des Rubels haben das Land in eine schwere Wirtschaftskrise gebracht. Laut der Vereinigung Europäischer Unternehmen in Moskau kauften die Russen 2016 nur 1,4 Millionen Autos.