Fast fünf Jahrezehnte lang war der kuwaitische Staatsfond einer der größten und wichtigsten Anteilseigener des Autobauers Mercedes-Benz. Jetzt verringert der Golfstaat seinen Anteil um etwa ein Viertel und wirft 20 Millionen Aktien auf den Markt. Derzeit hält die Gesellschaft 6,8 Prozent des Mercedes-Aktienkapitals und ist damit drittgrößter Einzelaktionär. Beim angepeilten Preis von 69,27 Euro je Mercedes-Aktie würde die Kuwait Investment Autority (KIA) einen Erlös von etwa 1,4 Milliarden Euro erzielen. KIA würde dann noch etwa 53 Millionen Papiere und knapp fünf Prozent halten.
Bei Mercedes-Benz hieß es, man sei vorab von den Kuwaitis über die Verkaufspläne benachrichtigt worden. Der seit den 1970er-Jahren bei Mercedes engagierte Staatsfonds erklärt den Schritt mit einer neuen Diversifikationsstrategie. Die Aktien sollen breiter gestreut werden. Die beiden größten Aktionäre von Mercedes-Benz sind die chinesischen Partner BAIC mit 9,98 Prozent und der Geely-Chef Li Shufu mit einem Anteil von 9,69 Prozent. Beim Lkw-Bauer Daimler-Truck hatte Li Shufu seinen Anteil von 6,3 Prozent kürzlich abgestoßen.