Augsburg. DerRoboter- und Anlagenbauer Kuka hat wieder einmal die Erwartungen von Experten übertroffen. Beim Auftragseingang knackten die Augsburger im vergangenen Jahr sogar erstmals die Zwei-Milliarden-Euro-Marke. Analysten lobten die vorläufige Bilanz - und hatten durch die Bank mit weniger gerechnet. An der Börse sorgte das für Feierlaune: Die Aktie schoss zum Handelsstart zunächst um fast acht Prozent nach oben.
Die Erlöse stiegen im abgelaufenen Jahr um 18,1 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro, wie Kuka am Mittwoch mitteilte. Hier machten sich Zukäufe positiv bemerkbar. Aus eigener Kraft konnte der Konzern den Umsatz noch um zehn Prozent steigern. Der kleinere Geschäftsbereich Robotics legte beim Umsatz um knapp elf Prozent auf 834 Millionen Euro zu. In der Sparte Systems, die etwa Automatisierungslösungen für die Industrie anbietet, kletterten die Erlöse um fast 23 Prozent auf rund 1,3 Milliarden Euro. Beim Gewinn vor Zinsen und Steuern erzielte der Kuka-Konzern im vergangenen Jahr einen Rekordwert mit 142,0 Millionen Euro, ein Plus von fast 18 Prozent.
Einige Analysten hatten die im Sommer erhöhte Unternehmensprognose aber schon als konservativ eingeschätzt. Zum aktuellen Zahlenwerk schrieb Equinet-Analyst Holger Schmidt, die Kennziffern seien besser als erwartet ausgefallen. Auch die Commerzbank war besonders von der operativen Entwicklung beeindruckt. Allerdings sieht Analyst Sebastian Growe allmählich weniger Spielraum für positive Überraschungen. Equinet bewertet die Aktie mit "Reduce" und einem Kursziel von 52 Euro und die Commerzbank mit "Hold" und einem Ziel von 55 Euro. Nach rund eineinhalb Stunden Börsenhandel notierte die Aktie bei 3,25 Prozent Plus auf 66,79 Euro.
Der Auftragseingang für den Konzern im Jahr 2014 stieg um 18,4 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Darin sind die zugekauften Unternehmen Reis-Gruppe und Alema mit 184,2 Millionen enthalten. Kuka profitierte weiter von der weltweit starken Nachfrage nach Robotern und Automatisierungslösungen, hier vor allem aus der Automobil- und der Flugzeugindustrie. Zusammen mit den Zahlen berichtete der Konzern von einem Auftrag desAutobauers Fiat Chrysler im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Die vollständige Bilanz und eine Prognose für 2015 will der Konzern am 25. März vorlegen.