Augsburg/Zürich. Der Roboter- und Anlagenbauer Kuka schließt im Zuge der Übernahme des Schweizer Logistikexperten Swisslog einen Stellenabbau nicht aus. Zwar setze man grundsätzlich auf Wachstum, sagte Kuka-Chef Till Reuter am Freitag in einer Telefon-Konferenz. In der Verwaltung könnte es aber möglicherweise zu Personalanpassungen kommen. Insgesamt wolle man über den Zusammenschluss beider Unternehmen Synergieeffekte in Höhe von mehr als 10 Millionen Schweizer Franken (rund 8,3 Millionen Euro) heben.
Am Vorabend hatte Kuka angekündigt, Swisslog für umgerechnet 280 Millionen Euro übernehmen zu wollen. Kuka will sich damit unabhängiger vom Automobilgeschäft machen. Swisslog bietet beispielsweise Regal- und Logistiksysteme für den Handel und für Krankenhäuser. Gerade im Handel mit eher niedrigen Margen sei der Kostendruck Treiber für die Automatisierung, daher rechne man sich hier gute Chancen aus, sagte Reuter.
Die Kuka-Aktie reagierte am Freitag zunächst mit kräftigen Kursabschlägen um zeitweise mehr als drei Prozent, erholte sich aber bis zum frühen Nachmittag wieder deutlich. Nach Einschätzung von Analysten passen die beiden Unternehmen zwar gut zusammen, doch wurde der Kaufpreis teils als zu hoch bewertet. Finanziert werden soll die Übernahme durch vorhandene Barmittel und eine Kapitalerhöhung, die rund 80 Millionen Euro in die Kasse spülen dürfte.
Der Swisslog-Verwaltungsrat hat dem Geschäft bereits zugestimmt und seinen Aktionären die Annahme des Angebots empfohlen. Die förmliche Kaufofferte an die Eigentümer wird voraussichtlich am 6. Oktober veröffentlicht. Endgültig kaufen will Kuka aber nur, wenn es über mindestens zwei Drittel aller Swisslog-Aktien verfügt. (dpa/swi)