Augsburg. Als der Augsburger Roboter- und Anlagenbauer Kuka am Freitag zur Hauptversammlung einlud, erschienen mehr Aktionäre als gewöhnlich. Denn dem Weltmarktführer bei Robotern für die Automobilindustrie liegt ein Übernahmeangebot aus China vor.
Der chinesische Haushaltsgerätehersteller Midea hält bereits über zehn Prozent der Anteile und will auf mindestens 30 Prozent aufstocken. Deshalb kündigte er den übrigen Aktionären vergangene Woche ein überraschend hohes Übernahmeangebot an. Der Aktienkurs war daraufhin um 33 Prozent nach oben geschnellt.
Der Vorstand warb während der Versammlung vorsichtig für das Übernahmeangebot. Vorstandschef Till Reuter sagte, er müsse es ergebnisoffen prüfen, betonte aber, dass das Angebot "unsere Strategie unterstützen kann". China sei der größte Robotermarkt weltweit; Kuka wolle seinen Umsatz dort von heute 425 Millionen auf eine Milliarde Euro im Jahr 2020 erhöhen. "Ein Partner, der diese Strategie unterstützt und uns noch besseren Marktzugang verschafft, könnte für Kuka ein Vorteil sein", argumentierte Reuter.