Am Weg in die Elektromobilität scheiden sich die Geister in Politik und Autoindustrie. Alle bisherigen Pläne zur Verkaufsförderung sowie zum Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos reichten nicht aus, heißt es in einem Volkswagen-Strategiepapier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatte die Tageszeitung "Die Welt" darüber berichtet.
Dem Papier zufolge spricht sich Volkswagen für die E-Auto-Förderung bis mindestens 2025 aus - besonders für Geringverdiener und Kleingewerbe. Staatliche Zuschüsse für Hybride sollten zugunsten der Batterieautos sinken. VW-Konzernchef Herbert Diess warb zudem für batteriebetriebene E-Autos als Schwerpunkt der Entwicklung. Allerdings gab es massive Kritik an den Ideen des Branchenriesen.
Dem Strategiepapier mit dem Titel "Ansätze und Vorschläge zur besseren Förderung von Elektromobilität in Deutschland" zufolge weist VW Pläne des Bundeswirtschaftsministeriums zurück, den sogenannten Umweltbonus beim Kauf eines E-Autos in besonders stickoxidbelasteten Städten zu erhöhen.
Die im Ministerium diskutierte Erhöhung der Kaufprämie auf 8000 Euro bis Ende 2021 - statt bisher 4000 Euro - werde negative Auswirkungen haben, warnte VW in dem Papier. Marktpreise würden zu stark verzerrt, und mit Ablauf der Prämie wäre ein Markteinbruch zu erwarten.
Volkswagen schlug in dem Strategiepapier dagegen vor, die Höhe von 4000 Euro bis 2022 beizubehalten und zwischen 2023 und 2025 auf 2000 Euro zu senken. Für Hybride sollten nur noch 1500 Euro statt bisher 3000 Euro gezahlt werden. Darüber hinaus sollten E-Autos über 2020 hinaus von der Kraftfahrzeugsteuer befreit bleiben, diese Regelung solle stufenweise auslaufen. Darüber hinaus sprach sich Volkswagen nach dpa-Informationen für einen "Mobilitätsfonds Elektromobilität" aus.
Dieser solle für Fahrzeuge unter 20.000 Euro den Ladestrom finanzieren. Alternativ sei denkbar, vor allem kleinere Autos unter vier Metern Länge und ab einer Reichweite von 200 Kilometern zu fördern. Ab 4,65 Metern soll es demnach deutlich weniger Geld geben.