Nach dem Autogipfel im Kanzleramt hat Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann dem Bund schwere Versäumnisse in der Verkehrspolitik vorgeworfen. "Es ist schwer erträglich", sagte er mit Blick auf die Politik von Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Er habe sich bereits beim Dieselgipfel über die mangelnde Professionalität der Vorbereitung gewundert. Der Grünen-Politiker kritisierte, dass man zu lange über Altlasten rede und nicht in einen Arbeitsprozess komme, um die drängenden Fragen der Zukunft zu klären.
Der Gipfel am Montagabend habe keine Ergebnisse gebracht, sagte Kretschmann. Er habe die Formulierung von Regierungssprecher Steffen Seibert gelesen, dass es sich dabei um einen Einstieg in einen Gesprächsprozess handeln soll. "Ich dachte, mir fällt echt die Zeitung aus der Hand", kritisierte Kretschmann. Man dürfe nicht ab und zu einen Gipfel veranstalten, "bei dem nichts raus kommt". "Das geht einfach nicht so weiter." Wegen des internationalen Wettbewerbsdrucks müsse man nun Tempo aufnehmen.