Stuttgart. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) gerät wegen seiner Industriepolitik in der Bundespartei zunehmend in die Kritik. "Wer Klimaschutz ernst nimmt, muss entschlossen handeln", sagte der Grünen-Fraktionschef im Bundestag, Anton Hofreiter, dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Fraktionsvize Oliver Krischer betonte: "Ein Ministerpräsident von Baden-Württemberg wäre gut beraten, ein klares Signal zu setzen, dass neue Diesel- und Benzinautos nach 2030 keine Zukunft haben."
Hintergrund ist die Forderung des Bundesrats, ab 2030 keine Autos mit Benzin- und Dieselmotoren mehr zuzulassen. Kretschmann hatte dazu erklärt: "Die Landesregierung hält von solchen konkreten Terminen nicht viel". Ob so ein Termin eingehalten werden könne, darauf habe die Politik nur bedingt Einfluss. "Wir können ja keinen Crash der Automobilindustrie provozieren", so Kretschmann weiter. Er hatte ebenfalls die Einladung von Daimler-Chef Dieter Zetsche, auf dem Bundesparteitag der Grünen eine Rede zu halten, verteidigt. (dpa/os)