Zwar sollten sich in Bahrain mehr Chancen zum Überholen bieten, weil die Strecke von Sakhir im Gegensatz zum Stadtkurs von Melbourne mehr Freiheiten für die Fahrer bereit hält.
Das Grundproblem aber bleibt: Beim Nahkampf verliert der Verfolger wegen der ungünstigen Luftverwirbelungen an Tempo, die Reifen überhitzen schnell. Und weil die Boliden seit dem Vorjahr wieder breiter sind, fehlt es beim Überholen bisweilen auch schlicht an Platz.
"Es gibt im Moment fast so etwas wie ein Kraftfeld, eine Blase, die jedes Auto umgibt. Und sobald ein Angreifer bis auf 1,5 bis zwei Sekunden nahe kommt, verliert er sehr stark an Leistung", analysierte Formel-1-Sportdirektor Ross Brawn. Eine Sofortlösung hat auch der Mann mit dem Spitznamen "Superhirn" nicht parat, der einst Michael Schumacher zu sieben WM-Titeln führte.
Weil das technische Reglement noch bis Ende 2020 weitgehend festgeschrieben ist, ist der Spielraum für Eingriffe für Brawn und seine Expertengruppe ohnehin begrenzt.
Spätestens ab 2021 will der Brite dann den großen Wurf: Mehr Chancengleichheit für alle, mehr Spannung auf der Strecke, weniger vorhersehbare Rennen, vereinfachte Technik und mehr Konzentration auf die Helden in den Cockpits. "Wir streben eine Komplettlösung an, einen ganzheitlichen Ansatz", sagte Brawn.